Aufgeweicht von einem LinkedIn-Artikel und einer persönlichen Erfahrung wurde mir wieder einmal bewusst (unser Mind ist in gewissen Bereichen nicht der schnellste und hellste), wie grossartig und wertvoll es ist, dass wir eine eigene Wahrnehmung haben und das Leben erfahren können.
In diesem LinkedIn-Artikel beschrieb ein Mann von seinem Bemühen, sein Emotionales vom klaren Denken zu trennen, und ihm dies zuweilen besser gelinge, er manchmal aber sehr darum ringen müsse. Im Kommentar schrieb dann eine Psychologin, deren Beiträge ich gerne folge, dass dies im Gehirn neurophysiologisch nicht trennbar sei.
Ich war recht irritiert vom Kommentar, wusste erst nicht so recht warum. Da beschreibt ein Mensch seine Wahrnehmung und sein Versuchen, etwas was so viele Menschen mit und vor ihm versuchten, seit Generationen, dargelegt in verschiedenen spirituellen Traditionen und Erfahrungsberichten.
So eine Aussage kann man doch einfach nur stehen lassen, sie würdigen als ein Erfahrungswert von einem der 8 Mia Menschen auf diesem Planeten. Eine Aussage eines Erfahrenden und Forschenden, die EINFACH IST.
Antworten geben ist Macht ausüben, Mitfragen ist Teilnehmen.
Als Arzt und Therapeut werde ich konstant für Antworten angefragt, und ich weiss, wie schwierig und verführerisch es ist, Antworten zu geben. Aber in dem Moment hört beim Gegenüber oft das Fragen und selber Forschen auf.
To name ist o claim, to ask is o take part in the living – Benennen heisst Begrenzen, Fragen ist Teilnehmen am Lebendigen
Fragen? Mitforschen? – So gerne